Pünktlich mit dem Ferien-, bzw. Urlaubsende war sie wieder zu sehen: Die große Runde der ExifCafé-User auf dem Monitor zum monatlichen Online-Phototalk! Alle haben die Sommerzeit genossen und Energie für den Herbst und anstehenden Winter getankt und natürlich auch fotografiert. Im Vorfeld unserer Online-Zusammenkunft wurde bereits davon gesprochen, dass wir viele Bilder zu sehen bekämen. Wie immer, machten den Anfang die fotografischen Ergebnisse zur ausgegebenen Challenge. ‚Symmetrie – nutzt eine der Symmetrie-Arten, um euer Bild zu gestalten‘ lautete die Aufgabe.
Stefan begann mit seinem Foto von der Kunsthalle in Bielefeld, die er früh morgens gegen sieben Uhr ohne Publikumsverkehr aus der Perspektive über das große Wasserbecken neben der Kunsthalle ablichtete und dabei auch die Spiegelung der teils säulengetragenen Architektur der Kunsthalle im bewegungslosen Wasser einfing. Im Hintergrund ist mit einem freundlichen, blauen Himmel noch die Sparrenburg zu sehen. Die Kamera war auf dem Stativ exakt ausgerichtet – volle Punktzahl für Stefans Bildergebnis!
Dass Symmetrie nicht nur aus geraden oder gebogenen Linien bestehen muss, zeigte uns Sven mit seinem Bild, das er direkt vor der Haustür seines Feriendomizils in Norwegen aufgenommen hatte. Eine Landschaftsaufnahme, die gegenüberliegende, bewachsende Felsformationen und ihr Spiegelbild im ruhigen Wasser zeigt. Die Wasserlinie ist horizontal mittig im Bild, das Spiegelbild gibt auch kleinste Details der Landschaft wieder. Ein wolkenloser blauer Himmel schenkt der Landschaft und ihrem symmetrischen Spiegelbild die volle Aufmerksamkeit. Ein Bild, bei dem man sofort wieder Richtung norwegischer Natur losfahren möchte…
Heinz ist ein echter Freund von Nord- und Ostsee. Seine bevorzugten Motive sind Seebrücken und -stege. Auf seiner Rückfahrt aus dem Urlaub in Heiligendamm stand er im Stau auf der Autobahn. Kurzerhand entschloss er sich an der nächsten Autobahnabfahrt für einen Abstecher zum Steinhuder Meer abzufahren. Dort angekommen bot sich ihm die Aussicht auf einen schmalen Bootsanlegesteg, an dem sehr dekorativ ein Segelboot ankerte. Entstanden ist eine schöne Landschaftsaufnahme per Langzeitbelichtung mit diffuser Wasserspiegelung, die jedoch gut sichtbar die Linien von Steg und Segelboot erkennen lässt. Das Motiv vor weiß-blauem Himmel, die Ansicht zeigt sich in pastellartigen Farbtönen. Mit einem schönen Foto im Kasten verlief die weitere Autobahnfahrt nach der Zeitüberbrückung staufrei bis nach Hause.
Dieter K. hatte für sein Foto ordentlich den ‚Kopp in´n Nacken‘ gelegt. Sein Bild zeigt den steilen Blick zwischen den beiden Westfield-Türmen nach oben. Das Westfield-Einkaufscenter wurde erst am 8. April 2025 in der Hamburger Hafencity eröffnet und ist mit seinen riesigen Türmen mit Glasfassaden ein weiteres Highlight der Stadt. Dieter hat sein in schwarz/weiß präsentiertes Foto aus der Hand aufgenommen, im Publikumsverkehr wäre ein Stativ ein Störfaktor gewesen. Das Bild ist grafisch nicht vollständig symmetrisch, aber das nimmt seiner Aufnahme nicht die Wirkung. Ein zweites Bild zeigt die markante Architektur des Docklands, einem Gebäude in Form eines Parallelogramms, das an einer Stirnseite wie ein Schiffsbug über das Wasser der Elbe hinausragt. Über die Glasfassade der Unterseite des hinausragenden Gebäudeteils zeigt Dieters Bild das auf dem Kopf stehende, gespiegelte Umfeld. Die Rahmeneinfassungen der verbundenen Fensterreihen zweigen symmetrisch ab der Mitte nach links und rechts. Horizontal gespiegelt könnte man diese Ansicht für einen Fensterdurchblick halten. Irritierend gut!
Dieter D. fand sein symmetrisches Motiv im Alten Präsentationssaal der Kunstschule in Wien. Den rechteckigen Raum zieren Marmorboden, gegenüberliegende Rundbögen und große, prächtige Säulen, die die Galerie und hohe Raumdecke mit großflächiger Malerei stützen. Prunk und Kunst vergangener Jahre, die mit der Sicht aus einem Raumzugang eindrucksvoll erhaltene Architektur mit symmetrischen Linien zeigen. Ein weiteres Bild von Dieter zeigt weiße Treppenstufen von oben zu einem Ausgang der Universität Bielefeld mit mehreren, nebeneinander stehenden Edelstahl-Handgeländern, die höhenangepasst, winklig zu den Stufenebenen gestaltet wurden. Gleiche Abstände, gleiche parallel stehende Geländerformen, die auch farblich zu den weißen Stufen und den in blau gehaltenen Ausgangstüren ein symmetrischer Eyecatcher sind.
Symmetrie zu erkennen, ist nicht so schwierig, wenn man intensiver hinsieht. Wem das einfache Erkennen nicht ausreicht, der kann sich über Wikipedia einmal die Einträge unter „Symmetrie“ ansehen und staunen, wie vielfältig Symmetrie sein kann.
Kathi und Dieter D. waren wieder einmal gemeinsam auf Städtetouren in Berlin und Wien unterwegs und haben dabei natürlich auch viele ihrer Eindrücke im Bild festgehalten. Kathi begann mit einem Schattenfoto, das sie im Museumsviertel, am Pergamonmuseum quer über einen Säulengang im Gegenlicht aufgenommen hat. Zwei zufällig vorbeigehende Jugendliche mit Basecaps sind im Schatten einer der Säulen nur teilweise zu erkennen, die Gesichter sind dunkel, aber die Basecaps leuchten. Mit der gegenüberliegenden Hausfassade und dem Schattenwurf der Säulen ist ein interessantes Streetfoto entstanden.
Im Regierungsviertel bieten sich gute Gelegenheiten, über die großflächigen Fenster der Gebäudearchitektur interessante Spiegelungen aufzunehmen. Als belebende Details sind einzeln vorbeigehende Fußgänger oder auch Radfahrer im Motiv stets willkommen.
Wie ein Wasserschloss erhebt sich das Bode-Museum an der nördlichen Spitze der Museumsinsel über die Spree. Historie und Moderne treffen sich, wenn im Hintergrund der Fernsehturm mit im Bild ist. In unmittelbarer Nähe der Museumsinsel befindet sich auch der Berliner Dom. Der prachtvolle Neorenaissance-Bau liegt mitten im Herzen der Hauptstadt am Lustgarten. Mit seiner imposanten Architektur, den vier Türmen, der knapp 100 Meter hohen Kuppel und dem goldenen Kreuz ist er weithin sichtbar und eines der Wahrzeichen Berlins. Ein strahlend blauer Himmel mit weißen Wolken trug zu einer sehenswerten Aufnahme bei. Als besonderes Detail im Bild ist der Fernsehturm vom Alexanderplatz zwischen den Türmen des Berliner Doms zu sehen.
Eindrucksvoll sind auch die drei ca. 30 Meter hohen, menschlichen Figuren aus wetterfesten, gelochten Aluminiumplatten, die sich gegenüberstehen und in der Mitte treffen. Das vom amerikanischen Bildhauer Jonathan Borofsky geschaffene Monumentalkunstwerk Molecule Man wurde im Mai 1999 in der Spree zwischen Elsenbrücke und Oberbaumbrücke aufgestellt, es wiegt ca. 45 to. Allein die Kosten für das Aluminium betrugen seinerzeit umgerechnet über eine halbe Million Euro. Leider war der Kamerastandpunkt für den gewünschten Hintergrund gesperrt, aber dennoch wurde das Kunstwerk zum abendlichen Sonnenuntergang stimmungsvoll in Szene gesetzt.
Von der Oranienburger Straße aus wurde der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz zur Blauen Stunde aufgenommen und auch die Innenansichten des Cafés im Bode-Museum im morgendlichen Fensterlicht mit den Schatten der Stühle und kleinen Marmortische sind schon besonders. An der Oranienburger Straße ist auch die Neue Synagoge gelegen. Mit über 3000 Sitzplätzen war es das größte jüdische Gotteshaus der Stadt. Eingeweiht bereits 1866, nach der Restaurierung 1995 mit neuem Glanz – ohne Einweihung – wiedereröffnet, ist es mit seinen Türmen mit Rundkuppeln ein Baudenkmal des Judentums in Berlin, das aktuell auch als Kulturzentrum genutzt wird.
Eine Stadttour in Berlin hat viel zu bieten, u. a. alte Treppenhäuser, hochmoderne Bahnhofsanlagen über mehrere Etagen und unzählige Motive außergewöhnlicher Architektur aus vergangenen Zeiten, aber auch Bauten der Berliner Moderne und aktuelle Designarchitektur. Natürlich haben Kathi und Dieter auch die Fotografiska, das zeitgenössische Museum für Fotografie, Kunst und Kultur besucht – und waren beeindruckt von der Vielfalt der Ausstellungen. Kathi und Dieter haben eine sehenswerte Fotoausbeute aus Berlin mitgebracht, die allerdings nur einen Bruchteil der Berliner Sehenswürdigkeiten enthält. Ein nochmaliger Berlin-Besuch ist also kein Sightseeing mit Wiederholungen!
Nur vier Tage nach dem Berlinbesuch zog es Kathi und Dieter D. zur nächsten Stadtbesichtigung in die österreichische Hauptstadt Wien. Die Anfahrt per Zug dauerte ca. 9,5 Stunden, die Fahrtkosten waren günstig und das Bordrestaurant war beteiligt an einer angenehmen Reise. Sehr positiv fiel unseren beiden Fotografen in der Stadt die allgemeine Sauberkeit auf und Kathi schwärmte schon bald vom besten Kaiserschmarrn-to-go. Bei schönem Wetter mit angenehmen Temperaturen wurde fotografisch vieles dokumentiert, was sich auf den ausgedehnten Ausflügen zeigte.
Auch Wien hat eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten mit seiner historischen Architektur aus der Gründerzeit, Barock und Jugendstil. Bei einem Stadtspaziergang zeigen sich in den Straßen immer wieder beeindruckende Gebäude. Das Hundertwasserhaus ist eine außergewöhnliche Wohnanlage, die vom Künstler Friedensreich Hundertwasser in den 80er Jahren entworfen wurde. Mit seiner bunten Fassade, unebenen Böden und teilweise mit Pflanzen und großen Bäumen begrünten Balkon- und Dachflächen spiegelt das Haus die Verbindung von Architektur und Natur wider. Es wird vermutet, dass bis zu 900 Tonnen Erdreich für den Baum- und Pflanzenwuchs im Gebäude eingebracht wurden. Das Hundertwasserhaus erstreckt sich über mehrere Häuser an der Kegelgasse, Ecke Löwengasse.
Alle Bilder, die Kathi und Dieter uns von ihrer Wien-Stadttour gezeigt haben, zu beschreiben, könnte ein Buch werden, darum hier nur einige Stichpunkte zu den Motiven: Wiener Stadtszenen zu unterschiedlichen Zeiten, Staatsopernhaus mit abendlicher Beleuchtung, Lesesaal der Kunstschule Wien, Fiaker, die Touristen mit ihren Zweispännern gegen ein nicht unerhebliches Entgelt eine Stadtbesichtigung aus einer offenen Kutsche bieten, Stephansplatz und Stephansdom, Ladenpassagen mit mahagonieverkleideten Fassaden, einige besonders alte Eingänge, Türen und Tore, Gassen und Durchgänge bei abendlicher Beleuchtung, Einblicke in Hinterhöfe und alte Treppenhäuser, Straßencafés, Innenansichten mit besonderem Gastronomie-Interieur, Besuch der Ausstellung im FotoArsenal Wien, im WestLicht – Schauplatz für Fotografie – ist bereits die WorldPressPhoto-Exhibition 2025 zu sehen, eine mit vielen bunten Regenschirmen überdeckte Gasse, Ausblick vom 14. Stock des Hotels auf Fahrgeschäfte und Riesenrad im Prater, Stadtansicht über die Donau zur Blauen Stunde und es waren auch einige Food-Bilder der Speisen zu sehen, die unsere beiden Reisenden für ihre fotografischen Ausflüge gestärkt haben.
Vielen Dank an Kathi und Dieter D, dass wir an euren Städtetouren teilhaben durften. Reisen ist der schönste Zeitvertreib, den es gibt. Wenn man das noch mit seiner Leidenschaft zur Fotografie verbinden kann, um sehenswerte Bilder zu erstellen, über die man sich immer wieder gerne erinnern kann – wie sonst kann man seine Zeit besser verbringen?
Uwe L. ist ein begeisterter Anhänger der Astrofotografie. Ihn zog es für einen Urlaub mit fotografischem Hintergrund nach Grindelwald, einer kleineren Gemeinde in der Schweiz mit ca. 4.000 Einwohnern. Dort hoffte er auf gute Wetterbedingungen, um die Milchstraße über den Alpen mit den Gipfelspitzen von Jungfrau und Eiger mit seiner Hasselblad Mittelformat-Kamera aufzunehmen. Nur wenige Tage vor Abschluss seines Urlaubsaufenthaltes war die Wetterprognose vielversprechend, so dass er sich zur Mönchsjochhütte auf 3.650 Meter Höhe aufmachte. Nach einer dortigen Übernachtung zeigte das Thermometer am Morgen Minus 6 Grad. Sein sehenswertes Foto mit dem Alpenpanorama unter der Milchstraße gelang Uwe dann am Abend gegen 22.00 Uhr bei besten Wetterbedingungen. Erarbeiteter und verdienter Lohn für enormen Aufwand und Anstrengungen zum Aufstieg und viel Geduld zum Abwarten geeigneter Bedingungen. Dass der Aufnahmemoment in seinem geplanten Aufenthalt möglich war, ist auch mit etwas Glück verbunden, das jedoch nur möglich ist, wenn man auch versucht, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Das Zitat von Walter Percy Chrysler: „Das wahre Geheimnis des Erfolgs ist die Begeisterung“ trifft auf das Engagement von Uwe L. umfänglich zu, seine beeindruckende Aufnahme ist der beste Beweis dafür!
Während meines Urlaubs an der Nordsee hatte ich einen schlafenden Kormoran auf einer Bootsanlegestelle fotografiert. Der Kormoran hatte seinen Kopf ins Rückengefieder gelegt, es war nur ein Teil seines rechten Auges erkennbar. Um das Auge mit einem Lichtreflex zu versehen, hatte ich Sven angesprochen, ob der Photoshop-Zauberkasten dafür ein geeignetes Tool hätte. Aber diese Änderung war letztlich nicht erforderlich, nachdem Ingrid wusste, dass es sich bei dem sichtbaren Augenanteil um die Nickhaut handelte, also das zweite Augenlied, das Vögel zum Schutz ihrer Augen haben. Und auf der Nickhaut gibt es keinen natürlichen Lichtreflex. Mit dieser Erkenntnis war mein Änderungswunsch hinfällig. Ein weiteres Bild, auf dem vor einer beschrifteten Hafenmarkierungstonne ein störendes, weißes Schild entfernt werden sollte, hat Sven mit Adobe Photoshop in kurzer Zeit zielführend bearbeitet. Das weiße Schild wurde im Bild entfernt und der Schriftzug auf der Tonne, sogar mit den vorhandenen Witterungsbeschädigungen, neu erstellt und mit dem stimmigen Radius der Rundung der Markierungstonne angepasst. Es gibt nur wenig, was Adobe Photoshop nicht retuschieren könnte, die Schwierigkeit liegt nur im ‚Gewusst wie!‘
Das Rathaus in Hannover ist von der gegenüberliegenden Seite über einen See ein tolles Motiv – wenn es denn einmal nicht eingerüstet ist! Bei seinem letzten Besuch in Hannover hat Sven die Lage einmal geprüft und tatsächlich war das Rathaus frei von Baugerüsten. Ergänzend dazu war das Wetter gut, keine schwimmende Werbetafel auf dem See und für – oder besser gegen die vielen Besucher auf der Rathaustreppe und Umgebung halfen die Langzeitbelichtung und eine später ergänzende Retusche. Das Bildergebnis ist ein echter Eyecatcher geworden, nur hatte man den Eindruck, dass sich über den Gebäudekomplex von links nach rechts eine leichte Wölbung zeigte. Über eine Bildanalyse wurde jedoch festgestellt, dass die einzelnen Gebäudeteile absolut geradlinig angezeigt wurden. Die visuell vermeintliche Wölbung wurde vom hervorstehenden Eingangsbauteil durch 3fach zurückversetzte Gebäudeteile links und rechts ausgelöst. Um diesen visuellen Eindruck zu vermeiden müsste man wahrscheinlich an dem Rathaus gegenüberliegendem Ufer einen Kamerastandpunkt in Höhe von mehr als 20 Metern einrichten. Aber wenn ich mir das Bild ansehe, halte ich das für nicht erforderlich, denn es ist auch aus der Bodenperspektive ein sehr schönes, sehenswertes und ohne Gerüst mit Seltenheitswert entstandenes Bild geworden!
Zum Abschluss unseres ExifCafé Online-Phototalks wurden erste Themenpunkte zu unserer nächsten geplanten Fotoausstellung angesprochen, die allerdings terminlich noch in zeitlicher Ferne liegt. Aber weil wir auch diese Ausstellung wieder besonders gut gestalten möchten, werden wir uns intensiv und rechtzeitig um alle Einzelheiten kümmern.
Dieser ExifCafé Online-Phototalk war mit interessierten Usern, vielen Bildern, Informationen, Hilfestellungen und allgemein interessantem Austausch wieder ‚picke-packe-voll‘. Jetzt steht der Herbst an, der uns reichlich Motive und Farben anbietet, die wir über alle bei unseren Usern vertretenen Genres nutzen werden. Was dabei im Bild entstehen kann, ist momentan auf unserer Start-Webseite von Ingrid Ohm zu sehen. Einfach nur grandios!

